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Kirchen

Stadtkirche

Ev.-Luth. Stadtkirchengemeinde Ludwigslust 

In gerader Achse dem Schloss gegenüber erblickt der Besucher die von 1765 – 1770 nach Plänen des Baumeisters Johann Joachim Busch errichtete monumentale Stadtkirche. Die alte Klenower Kirche genügte den großherzoglichen Ansprüchen nicht und wurde abgetragen. Noch ehe das Schloss erbaut wurde, ließ der Großherzog diesen prachtvollen Bau errichten, dessen klassizistische Formen mit barockem Einfluss den Betrachter ebenso verwundern, wie die durch sechs dorische Säulen getragene Vorhalle.

Die Stadtkirche hat etwas "Tempelartiges" an sich, so gar nicht typisch für norddeutsche Stadtbilder. Neben den mächtigen Säulen fällt dem Betrachter von weitem das Wahrzeichen der Kirche auf: das Christogramm - die zwei griechischen Buchstaben des Namens Christi: Chi und Rho. Die Attika der Kirche wird geschmückt von vier überlebensgroßen, aus Sandstein gearbeiteten Evangelistenstatuen des Bildhauers Johann Eckstein.


Doch nicht nur die äußere Ansicht erstaunt den Betrachter; auch das Innere der Kirche weicht von mecklenburgischen Gewohnheiten ab.
Zunächst fällt der Blick auf ein Riesengemälde, das die Verkündung der Geburt Christi an die Hirten auf dem Felde zu Bethlehem darstellt. Johann Findorff malte nur den oberen Teil des Gemäldes, Johann Heinrich Suhrlandt vollendete es nach 30 Jahren.

Der Altarraum liegt zehn Stufen erhöht, zu dem auf beiden Seiten breitgeschwungene Treppen hinaufführen. Den Altar zieren neben dem Kruzifix sechs vergoldete große Leuchter, die noch aus der früheren Ludwigsluster Pappmaché – Fabrik stammen. In der Mitte vor dem Altar ist die Kanzel angebracht. Der Innenraum wiederholt in derselben Achse die Anordnung von Thron und Altar wie Schloss und Kirche. Hinter dem Altargemälde, über zwei Etagen verteilt, befindet sich die Orgel.

Entlang der Längswände der Kirche befinden sich je acht Säulen, die den monumentalen Eindruck dieser Kirche auch im Innenraum bestätigen. Inmitten der Kirche ruht unter einem Granitsarkophag Herzog Friedrich der Fromme, der Stifter der Kirche.


Katholische Kirche "St. Helena / St. Andreas"

Kirchgemeinde "St. Helena St. Andreas"


Begonnen wurde der Bau der Kirche 1806 von Hofbaumeister Johann Christoff Heinrich Seydewitz. Dieser fiel jedoch in Ungnade beim Großherzog und so vollendete sie ab 1808 Johann Georg Barca, der von da an Hofbaumeister war. Die Fertigstellung der Kirche war im Jahre 1809. Sie ist heute die zweitälteste katholische Kirche Mecklenburgs. Zur Namenspatronin wurde die Heilige Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin dem Großen, die auch Namenspatronin der Erbprinzessin Helena Paulowna war.

Eine Generalrenovierung der Kirche wurde von 1985 – 1988 durchgeführt. Von kunstgeschichtlicher Besonderheit sind die Glasmalereien mit den Bildnissen der 11 Apostel und Maria sowie den Ornamenten in den Außenfenstern. Sie stammen aus dem 1804 – 1806 abgebrochenen spätromanischen Hamburger Dom und wurden bereits im 15. Jahrhundert angefertigt. Baumeister von Seydewitz konnte sie 1805 preisgünstig erwerben.
Als Altaraufsatz dient der ehemalige Levitensitz aus dem Doberaner Münster.

Zur Kirche gehört auch ein Glockenturm, der jedoch erst 1817 nach Plänen von J.G. Barca errichtet wurde. Er steht nicht auf der künstlich geschaffenen Kircheninsel, sondern befindet sich am südöstlich der Kirche gegenüberliegenden Ufer des Kirchenteiches.

Im Jahr 2008 erfuhr die Kirche eine Generalrenovierung.


Stiftskirche

Das Stift Bethlehem wurde bereits 1847 gegründet. In Anerkennung der von den Schwestern während der schweren Choleraepidemie 1859 geleisteten Arbeit bewilligte der ständische Landtag des Landes Mecklenburg dem Stift Bethlehm einen Betrag von 10.000 Thalern. Erst damit war die finanzielle Grundlage für ein eigenes Stiftspastorat gelegt.

1860 wurde mit H. Wilhelmini der erste hauptberufliche Stiftspastor in sein Amt berufen. Das Stift Bethlehem schied aus der Gemeinde Ludwigslust aus und bildete mit seinen Mitarbeitern eine eigene Kirchengemeinde.

Am 1. Mai 1864 konnte dann die Kirche des Stiftes Bethlehem eingeweiht werden. Das Altarbild der Kirche schuf Gaston Lenthe.

1938 wurde die Kirche vom damals sehr geschätzten Maler Rudolf Schäfer neu ausgestattet und mit zwei großen Bethlehemsdarstellungen versehen. Die mehrfach renovierte Kirche bildet ein augenfälliges Zeichen für Tradition und Geist des Stiftes Bethlehem. Neben den Sonntagsgotttesdiensten werden hier in der Woche regelmäßig Andachten gehalten.
1960 wurde die 1914 gegossene Glocke im separaten Glockenturm der Stiftskirche angebracht.

Heute ist die Stiftskirche als zweite evangelische Kirche in Ludwigslust neben der Stadtkirche durch eine besondere Verbindung mit der evangelisch-lutherischen Gemeinde Ludwigslust verbunden.